Senntum

Seit dem 18. Jahrhundert werden die Schellen im Tirol, fast ausschliesslich im Dorf Strengen, hergestellt. Ursprünglich brachten die Tiroler ihre guten Stücke selber nach Appenzell und boten sie auf den Märkten an. Später begaben sich hiesige Schellenhändler, Bauern, Wirte und andere, ins Tirol und holten die Schellen, um sie im Appenzellischen und im Toggenburg an die Sennen zu verkaufen.

Die harmonische «Schötten» der Schellen, langsam und leise, mit Gefühl und Sorgfalt, stellt die grosse Kunst der Sennen dar. Ein Spiel Schellen ist allerdings nicht immer ein gutes Spiel oder gar ein «Ausstich».


  • ALDER Abraham und WEISS Johannes
    Franz LEITNER, 3 Senntumschellen

    Abraham ALDER, Urnäsch 1795 – 1876
    Johannes WEISS, Hundwil 1811 – 1893 Herisau

    3 Senntumschellenriemen 1865
    Pergament, Rindsleder, Wolle, Messing

    • Schnallenbleche auf grossem & kleinem Riemen sowie rückseitiges Mösch
      von Abraham Alder
    • Schnallenblech auf mittlerem Riemen
      von dessen Schüler und Nachfolger Johannes Weiss

    3 Spitzbleche mit barockisierender Ziselierung
    von unbekannter Hand um 1780/1790

    Franz LEITNER, Grins-A

    3 Senntumschellen (FL auf der mittleren)

    Dieses aussergewöhnliche Schellenspiel befand sich in den 1950er und den ersten 1960er Jahren in der Liegenschaft Oberer Gampen in Degersheim, welche damals im Eigentum des Malers Hermann Näf (Naef), 1892 – 1964, stand und alsdann, einschliesslich des Inventars, an einen Tiermediziner verkauft wurde.

  • HAUEIS Vinzenz jun. und FÄSSLER Emil

    Vinzenz HAUEIS jun.

    Fahrschelle

    Emil FÄSSLER

    Riemen

  • KOLLER Gebhard und MATTLE Josef

    Gebhard KOLLER, 1919 – 1998

    3 Senntumschellenriemen, 1956
    sehr schöne Arbeit (nach J. Weishaupt)
    Initialen RF 
    Pergament, Rindsleder, Wolle, Messing

    Josef MATTLE, 1923 – 2000

    3 Senntumschellen
    Gutes Spiel, schöne Melodie, anhaltend